"Die Absätze ihrer Schuhe waren modisch spitz und fragil und klapperten auf dem Asphalt. Isegrim grinste. Sollte seine Beute auf die wahnwitzige Idee kommen, mit diesen Dingern vor ihm davonzulaufen, würde sie nicht allzu weit kommen. Jetzt! Geifernd hetzte er los und sprang. Bevor Rotkäppchen wusste, wie ihm geschah, war er heran, packte zu, umklammerte es und rammte dem dummen Ding sein Stilett ins Herz." ...... Derart lässt der Krenglbacher Buchautor Hans-Peter Vertacnik seinen neuen Kriminalroman beginnen. Der ehemalige Kriminalbeamte weiß wovon er spricht, war er selbst jahrelang leitender Polizeibeamter. Am 07.März 2016 kamen 22 Besucher in die Bibliothek Abtenau und ließen sich von den Leseproben mitten in das Rotlichtmilieu Wiens entführen. Als nach zwei Callgirls auch noch der Chef der Russenmafia brutal ermordet wird, ist es bei der Wiener Kripo aus mit der Gemütlichkeit. Und zu allem Überfluss taucht auch noch der Verdacht auf, der Landeskriminaldirektor höchstpersönlich stecke mit der organisierten Kriminalität unter einer Decke. Ausgerechnet der in die Technikabteilung entsorgte, völlig kaputte Major Radek Kubica soll als geheimer Ermittler Licht ins Dunkel bringen. Kaum beginnt er zu recherchieren, fallen seine Widersacher wie ein Rudel Wölfe über ihn her. Nicht nur jene aus der Unterwelt, sondern auch die aus den eigenen Reihen. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt. Es bleibt bis zum Schluß offen, ob der die finale Konfrontation mit seinem gerissenen Gegner überlebt genauso wohin sich sein Liebesleben entwickeln könnte....
Das macht Lust auf das nächste Buch der Kubica-Serie "Totenvogel", das bereits heuer im Juni erscheinen wird. Gegenwärtig arbeitet er schon am dritten Band der Krimi-Serie.
In »Donauwölfe« sticht dem Leser sofort die außergewöhnliche Erzählperspektive von Hans-Peter Vertacnik ins Auge. Diese macht den Krimi zu etwas Besonderem, denn bis zuletzt ist nicht erkennbar, wer dort erzählt, kommentiert und immer mehr weiß als die Figuren. Gleichermaßen sachlich, doch auch sehr persönlich, und auch kommentierend wird der Kriminalfall wiedergegeben. Aus dieser Erzählweise bezieht der Roman seine Spannung, dem es nicht an humoristischen Passagen und Charme fehlt. Dieser Krimi beweist, dass eine Geschichte rund um das Organisierte Verbrechen auch ohne seitenweise Blut auskommen kann. Der Schriftsteller möchte mit seinen Krimis auch für Mehrwert bei den Lesern sorgen, indem sie Neues erfahren können. „Etwa, was Gebäude oder Plätze einer Stadt betrifft, aber auch das Wissen über interessante Menschen. Ich mache daher auch Ausflüge in die Vergangenheit und es werden immer wieder kleine Geschichten über die Stadt erzählt“, so der Autor.
Herr Vertacnik hat zwischen seinen Leseproben immer wieder seine Sichtweise des Krimis dargestellt. Somit wurde diese Lesung zu einem gelungenen Abend und alle Besucher waren begeistert.